Wie fing alles an?

 

Nachdem meine Frau und ich keine absoluten Fans von lange vorher gebuchten und akribisch geplanten Reisen sind, ergab sich durch einen Zufall, dass wir auf den „Geschmack“ eines WOMOs kamen. Wir wurden von einem Bekannten  für ein „Ski-Wochenende“ mit Bustransfer überredet. In aller Herrgottsfrühe (4.3o h) mussten wir am Samstag aufstehen, um mit unserer Skiausrüstung rechtzeitig zum Bus zu kommen und schließlich nach stundenlanger Fahrt im engen Bus endlich im Salzburger Skigebiet anzukommen.

Und was stellten wir fest?

Ein Arbeitskollege (jahrelanger Camper) war bereits am Freitag am Spätnachmittag mit seinem WOMO ins gleiche Skigebiet gefahren und frühstückte bei unserer Ankunft am Skiparkplatz gerade gemütlich in seinem WOMO, -absolut ausgeschlafen, erholt und stressfrei!

Nachmittags lud uns der Kollege in sein WOMO zum Kaffee trinken ein. Wir fühlten uns trotz kaltem Winterwetter richtig wohl und es kamen erste Überlegungen auf, ob man sich bei dieser Unabhängigkeit und Freiheit nicht auch so ein Fahrzeug zulegen müsste.

Zwischenzeitlich erhielt die Familie Zuwachs.

Die familiäre Diskussion um ein WOMO war noch nicht abgeebbt. Der Arbeitskollege, hatte sich zwischenzeitlich von seinem Hymercamp 55 getrennt und diesen im Jahr 1994 gegen einen neuen Hymercamp 544 (mit dem „neuen“ Ducato, Typ 230) eingetauscht. Wir waren nach Besichtigung dieses neuen Fahrzeuges begeistert, welcher „Luxus“ zwischenzeitlich geboten wurde. Der Arbeitskollege bot mir dann  im Herbst 1994 netterweise an, sein Fahrzeug mal für einen Kurzurlaub auszuleihen. Gesagt getan, haben wir mit diesem Fahrzeug Südtirol angesteuert und dort ein paar Tage verbracht. Obwohl das Wetter zum "Testen" nicht optimal war, wir "frei" gestanden sind und unser Sohn noch ein Kleinstkind (damals noch das erste Kind) war, hatten wir nie den Eindruck, die „Enge“ in einem WOMO würde uns „auf den Geist gehen“. Der Entschluss, ein eigenes WOMO zu beschaffen, wurde endgültig gefasst.

Allerdings haben wir anschließend das „Pferd am Schwanz aufgezäumt“. Nachdem so ein WOMO in unseren Augen einen beträchtlichen Wert darstellt und das Kapital hierfür mühsam abgespart werden muss, waren wir uns einig, dass so ein Fahrzeug neben der erforderlichen ständigen Pflege zum Werterhalt auch unbedingt eine Garage braucht. Ausgehend von den WOMO-Maßen des Fahrzeuges meines Kollegen (Hymercamp 544) planten und bauten wir schließlich  eine WOMO-Garage in unser Grundstück. Mit der nötigen Einfahrtshöhe haben wir lange gehadert. Die Garage sollte ja nicht absolut unförmig aussehen und noch einigermaßen zum Haus passen. Wir einigten uns schließlich, die Durchfahrtshöhe auf 3,05mtr. (ging zufällig mit den Mauersteinen so aus) festzulegen. Mit dem Fahrzeug meines Kollegen (Hymercamp 544), dessen Höhe  „nur“ 2,86 mtr.  betrug, war es also kein Problem, die Garage zu befahren. Bei der Länge der Garage waren wir großzügig. Wir hatten die Beschaffung eines 6-mtr.-WOMOs geplant und dachten, eine 7mtr. lange Garage könnte hierfür nicht schaden. (Zwischenzeitlich würden wir mindestens 7,50mtr. lang und 3,20mtr. hoch bauen!!!) Schließlich sollte in dieser Garage ja auch Platz für Zubehör und übriges Urlaubsinventar sein.

 

Nachdem ich mit einem baukundigen Bekannten in Eigenarbeit die Garage im (Spät)Frühjahr 1995 endlich fertig gestellt hatte, ging die Suche nach einem WOMO los.

Der Besuch auf der Messe  „Caravan und Boot“ in München zeigte, dass verdammt viel Geld locker gemacht werden muss, wenn man sich für ein Neufahrzeug entscheidet.

Die Beschaffung eines  Neufahrzeugs wurde daher aufgrund des enorm hohen Investitionsaufwandes ausgeschlossen.  Ein Gebrauchtfahrzeug musste her.

Nun hat man halt so seine Ansprüche. Durch das Fahrzeug meines Kollegen waren wir natürlich in gewisser Weise, -zumindest was die Größe und grobe Einteilung betraf-  bereits vorgeprägt. Außerdem sollte es doch ein Ducato  mit dem neuen Chassis (Typ "230") sein.

Man glaubt nicht, was da bei verschiedenen Händlern für verdammt viel Geld alles so angeboten wurde. Am meisten überrascht waren wir, in welch ungepflegten Zuständen sich bereits Fahrzeuge befanden, die lediglich ein halbes Jahr in der Vermietung liefen. Teilweise Ekel erregend. In einem Gebraucht-Fahrzeug befand sich sogar noch die vollgesch...... Toilettenbox! (Kommentar des Händlers: hat wohl jemand bei Besichtigung des Fahrzeugs  benutzt......)

Sollte es bei diesem fragwürdigen Gebrauchtwagenangebot doch ein Neufahrzeug werden, zum Beispiel ein "billiger Italiener“? Aber die sogenannten „Billig-Einsteiger-Fahrzeuge“ konnten uns halt auch nicht überzeugen. Irgendwie merkte man schon bei Besichtigung dieser Fahrzeuge, dass die Ausstattung abgespeckt,  (z.B. nur ein Alkovenfenster, vorgehängte Fenster, einfache Heizung, nur 2 Gurtplätze usw.) die Optik nichtssagend und es (vermutlich) mit der länger währenden Qualität nicht all zu weit her war. Auch hatte ich Zweifel, ob für längeren Zeitraum Ersatzteile für "Billigfahrzeuge" vorgehalten werden.

Nachdem die gebrauchten WOMOs bei den Händlern meist teuer und ungepflegt waren, gingen wir auf Suche nach „Privatfahrzeugen“. Ich weiß nicht, ob damals (1995!) schon über das Internet Fahrzeuge angeboten wurden. Jedenfalls war ich damals noch kein Nutzer dieses Mediums. Es musste daher auf Anzeigen in Tageszeitungen und in der promobil zurückgegriffen werden. Da war das Angebot natürlich nicht groß. Und auch  in diesen Offerten wurden Fahrzeuge als sehr gepflegt angepriesen und die Realität war dann eine andere. Außer Spesen nichts gewesen, so das Credo nach verschiedenen „Besichtigungsfahrten“.

Im Herbst 1995, also nach über einem halben Jahr der Suche sind wir dann zufällig durch eine Zeitungsanzeige auf einen WOMO-Verleiher ganz in unserer Nähe (nur 35 km entfernt) aufmerksam geworden. Dieser bot seine Vermietflotte im Herbst zum Verkauf an. Die Besichtigung der angebotenen Fahrzeuge (Dethleffs) an einem Freitag Nachmittag stimmte uns (wieder) positiv. Sämtliche Fahrzeuge befanden sich in einem ordentlich gepflegten Zustand. Die verlangten Preise waren zwar nicht gerade niedrig, aber im Vergleich zu anderen Händlern durchaus noch  im Rahmen.

Unsere Vorauswahl fiel auf einen Dethleffs A 5830 . Das Fahrzeug vermittelte bis auf eine kleine Delle an einer Seitenwand optisch einen guten Eindruck.  Ob die Technik in Ordnung war, konnten wir mit unserem damaligen WOMO-Wissen eigentlich überhaupt nicht beurteilen. Es fiel uns –bei retrospektiver Betrachtungsweise- auch nicht auf, dass es sich um einen „abgespeckten“ Dethleffs der Einsteigerklasse (z.B. mit vorgehängten Fenstern, einfache Heizung, nur ein Alkovenfenster usw.) handelte.

Nun überlegten wir am Abend natürlich ob wir das besichtigte Fahrzeug kaufen oder doch noch weiter suchen sollen. Wir erinnerten uns, dass auf der Messe ein „Toscana“ (von Weinsberg/FFB) halbwegs preiswert angeboten wurde. Sollten wir uns dieses (Neu)Fahrzeug beim Händler in München doch noch mal anschauen? Beim nochmaligen Studieren und Durchblättern der  Gebrauchtfahrzeuge in „promobil“ stieß ich dann auf eine Anzeige der Fa. Karstadt; Sämtliche Hymerfahrzeuge aus der Vermietflotte sollen verkauft werden. Ein Anruf am nächsten Tag bei Karstadt ergab, dass entsprechende Fahrzeuge (auch) in Eching bei Neufahrn (nur 40 km von uns entfernt) zu besichtigen sind und zum Verkauf stehen. (Leider werden zwischenzeitlich durch Karstadt keine Vermietfahrzeuge mehr angeboten bzw. abverkauft) 

Bevor wir also beim Dethleffshändler zuschlagen, sollten noch unbedingt die angebotenen Hymerfahrzeuge und das WOMO Toscana besichtigt werden.

Bei der Fa. Karstadt in Eching wurden wir in die "heiligen" Hallen geführt, in denen sich die Gebrauchtfahrzeuge befanden.

Wir waren absolut überrascht!

Sämtliche angebotenen Fahrzeuge befanden sich in einem optisch äußerst gepflegten Zustand. Und die Preise?  Konkurrenzlos günstig! Außerdem jeweils Top-Ausstattungen, z.B. incl. Dachreeling, Duomatic, Fahrradträger usw..

Zu unserer Freude befanden sich in der angebotenen Mietverkaufsflotte auch einige Hymercamp Typ 544 auf „neuem“ Ducato mit 116PS-Motor, also das gleiche Fahrzeug, welches ich schon bei meinem Kollegen ausgeliehen hatte.

Nun war die Sache klar! Sowohl Dethleffs als auch Toscana waren auf einen Schlag vergessen! Es war nur noch eine Frage, welches der angebotenen HC 544 nun genommen werden sollte. Die Wahl fiel auf ein Fahrzeug mit "nur" 12500 km, welches wegen (fachgerecht repariertem) Trittstufenschadens als „Unfallfahrzeug“ verkauft wurde.  Ansonsten ohne optischen Makel!

Nachdem der Kaufvertrag (Samstag) unterschrieben war (Probefahrt hab ich nicht gemacht, hatte ja schließlich noch ½ Jahr Garantie, was kann da schon passieren???) schien die Zeit bis zur Abholung des Fahrzeuges am Montag nicht zu vergehen. Vor allem stellten wir uns immer wieder die Frage, ob der Schnellentschluss richtig war.

Endlich war der Tag der Abholung da!

Nach Erledigung der Formalitäten (der Geldbeutel war anschließend leer!)  wurde das WOMO „heimgebracht“, (ich hatte am Lenkrad feuchte Hände)  erstmal ausgiebig inspiziert und die technischen Einrichtungen studiert. Dann war „Grundreinigung“ angesagt. Obwohl sich das WOMO in einem sehr gepflegten Zustand befand, bedurfte es dennoch außen und innen einer Generalreinigung bis in die letzten Ecken und Ritzen.

 

Das WOMO konnte nun (10 Jahre) unser „Eigen“ genannt werden und war auf jeder Reise „treuer Begleiter“.

 

   Ein schickes Design!

 

 

 

   

 

 

    

Ein großzügiger gemütlicher Wohnraum!

 

 

Eine zweckmäßige Küche!

 

 

    

Ein funktionelles Bad!

 

Viele Urlaubs- und Wochenendfahrten führten uns neben Zielen in Deutschland auch nach Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Schweiz und auch nach Dänemark. Schöne Stellplätze und auch tolle Campingplätze wurden entdeckt. Manches Jahr brachten wir es auf über 70 Übernachtungen. Interessante und nette andere WOMObilisten haben wir kennen gelernt. Mit einigen haben wir dauerhaften Kontakt und Freundschaft geschlossen.

Zu keinem Zeitpunkt hatten wir –„Gottseidank“- eine Panne, die uns an einer Weiterfahrt hinderte oder gar einen Urlaubsabbruch notwendig machte. Auch sind wir von Unfällen und Einbrüchen verschont geblieben.

 

Allerdings war es mit der Qualität des Hymers und auch mit einigen konstruktiven Merkmalen  dieses Fahrzeuges nicht immer zum Besten bestellt. Auch das Basisfahrzeug, der Fiat Ducato kann nicht von Kritik verschont bleiben.

 

Was ärgerte uns beim Aufbau (Hymer) am meisten?

  • KühlschrankZu- und Abluftgitter wurden durch Hymer  konstruktiv anstatt hinter dem Kühlschank leider an der Seitenwand installiert. Folge war eine permanent schlechte Kühlleistung. Der werkseitig installierte KühlschrankAbluft-Ventilator (Lüfter) war (elektrisch) gar nicht angeschlossen. Ich entdeckte  erst nach 7 Jahren diese Nachlässigkeit von Hymer. Ein Caravanhändler aus der Nachbarschaft verhalf dann dem Lüftermotor zur Funktion (thermostatgesteuerte Schaltung)  und seit diesem Zeitpunkt verbesserte sich auch die Kühlleistung. Als optimal war diese aber nie zu bezeichnen.

  • (Zu schwache) Wohnraumbatterie unter Beifahrersitz (Blei-Säure-Akku) war nicht mit vorgeschriebenem Entlüfterschlauch eingebaut. Folge war, dass Säure-Gase ungehindert in Wohnraum und Fahrgastraum strömen konnten. Lack blätterte in der Folge vom Beifahrersitzgestell ab. Nach 6 Jahren bin ich bei notwendigem Austausch der Batterie (und gleichzeitiger Montage einer 55 W Solaranlage) auf diesen werkseitigen Fehler (oder Schlamperei?) durch einen Bekannten hingewiesen worden und habe sofort mit entsprechendem (Entlüftungs)Schlauch (nach außen verlegt) abgeholfen. Als Kavaliersdelikt kann man eine solche "Nachlässigkeit" von Hymer nicht bezeichnen. Hier wurde quasi mit meiner und der Gesundheit meiner Familie gespielt. !

  • Schellen an den Frischwasserleitungen waren von minderer Qualität und zum großen Teil nicht mal richtig angezogen. Folge waren mehrmals (kleinere) Wasserlecks im WOMO. Zentraler, (im Küchenunterschrank) eingebauter Kunststoffwasserverteiler war überhaupt nicht dauerhaft dicht zu bekommen. Abhilfe war  -kurz nach Ablauf der Garantiezeit- nur durch Einbau eines teuren Messingteils (was eigenartigerweise durch Hymerhändler vertrieben wurde?!?) zu schaffen.

  • Frischwasserleitung wurde werkseitig konstruktiv direkt in der Schwelle der Eingangstür (unter Aluminiumprofil) verlegt. Folge war, dass bei Wintercamping bei tiefen Temperaturen (unter 10 Grad Minus) trotz permanentem Heizen die Wasserleitung an der Türe regelmäßig einfror und tagsüber nur bei Sonneneinstrahlung wieder auftaute. Abhilfe konnte nur durch zusätzlichen elektrischen Heizstrahler geschaffen werden, der leider nur mit 220Volt-Strom auf Campingplatz betrieben werden konnte. Freies Stehen im Winter daher nur eingeschränkt möglich!

  • Frischwassertank, Kühlschrank und Gasflaschen waren allesamt im rechten Teil des WOMOs untergebracht. Folge war enorme Rechtslastigkeit des Fahrzeuges. (Teil)Abhilfe erfolgte durch Beschaffung von (leichten) ALU-Gas-Flaschen und der Befüllung des Frischwassertanks nur noch mit maximal 2/3 der möglichen Füllmenge. Außerdem musste aufgrund dieses Mankos der Dachkoffer für die Unterbringung der Campingbestuhlung auf der linken Seite befestigt werden. Dadurch war aber wieder die Funktion (vollständige Öffnung) der Baddachlüfterhaube eingeschränkt.

  • Zulässiges Gesamtgewicht waren 3,2 to. Das Leergewicht betrug ca. 2,9 to und wich dabei erheblich von dem im Fahrzeugschein eingetragenen Leergewicht des Fahrzeuges ab. Mögliche Zuladung -theoretisch- also nur 300 kg!!! Nur durch den Einbau einer von der Fa. Goldschmitt beschafften und von einem FIAT-Händler installierten Luftfeder konnte Abhilfe geschaffen und das Fahrzeug auf 3,5 to GG (wahlweise auch auf 3520 kg) aufgelastet werden. Die Luftfeder, die über Fahrerhausbedienteil und Kompressor verfügte (sowie die Solaranlage und der TurboVent), war(en) die beste(n) Investition(en) überhaupt; Seit diesem Zeitpunkt war auch die Straßenlage des WOMOS nahezu mit einem Sportfahrzeug zu vergleichen.

  • Hymer-Fahrradträger (3’er-Träger) war konstruktiv viel zu schwach ausgelegt und bog sich irgendwann bedenklich nach unten. Abhilfe durch Fertigung eines Trägers aus Edelstahl (örtlicher Schlosser) und (Eigen)Konstruktion einer Stützvorrichtung.

  • Aufbautüre musste ständig nachjustiert werden. Abhilfe war nur durch zusätzliche Schrauben in den Türscharnieren möglich.

  • Klappe des Gasflaschenkastens nach ca. 5 Jahren mit ALU-Fraß befallen. Wurde von Hymer i.R. der Dichtheitsgarantie kostenlos ausgetauscht.

Neben diesen großen Ärgernissen gab es zahlreiche notwendige „kleine“ Reparaturen und auch konstuktive Verbesserungen, die aber allesamt in Eigenregie durchgeführt werden konnten und die schließlich Dauerabhilfe schafften.

Irgendwann, so nach 5 bis 7 Jahren hatte ich tatsächlich nach einer Urlaubsfahrt keine anschließenden Reparaturen und Umbauten/Verbesserungen mehr durchzuführen. Ich konnte es nicht glauben. Meine Mühe, das Fahrzeug auf eine vernünftige Qualität zu bringen war doch nicht umsonst und hatte sich gelohnt.

 

Was ärgerte mich am Fiat Ducato am meisten?

  • Das Fahrzeug war ein typischer „Italiener“; Es fühlte sich einfach wohler, wenn es warm war. Bei Minustemperaturen in einem Bereich von -2 bis -10 Grad war ein Starten ohne mehrmaliges Betätigen des Anlassers und ohne „Rauchvergiftung“ nicht möglich. Grund hierfür war (hauptsächlich) die werkseitige (Fehl-)Konstruktion des „Kaltstartbeschleunigers“. Dieses Problem konnte zu keiner Zeit von der FIAT-Werkstätte zufriedenstellend gelöst werden. Nur durch Einfüllen von teurem (dünnflüssigem) Synthetiköl (0/W40) und nach Einbau einer 105AH Starterbatterie war es möglich Kaltstarts einigermaßen unproblematisch hinzubekommen.
  • Fahrerhaus-Motor-Heizleistung nicht üppig; Ursache konstruktiv schlecht verteilte Warmluftverteilung! Außerdem war das Fahrerhaus zugig (mangelnde Türdichtungen);(Teilweise) Abhilfe nur durch Verschließen der nach oben führenden Luftaustrittsdüsen, um die Wärme überwiegend in den Fußraum zu bekommen.
  •  
  • Traktion: Auf Schneeuntergrund und auch auf feuchten Wiesen katastrophal! Ebene schneebedeckte Parkplätze konnte ich im Winter oft nur noch mit Schneeketten verlassen. Bei Bergfahrten im Sommer auf nassen Straßen oder auf feuchten Wiesen konnte es schon passieren, dass beim Anfahren gelegentlich die „Reifen durchgingen“.

Was überzeugte mich am HC-544?

  • Das Fahrzeug war dicht; Der Aufbau verwindungsfrei! Aussenwassereinbrüche waren nicht zu verzeichnen. Lag es an der Tatsache, dass das Fahrzeug über Gebühr gepflegt wurde regelmäßig in der Garage stand und somit ungünstigen Umwelteinflüssen (insbes. auch gummiversprödendes UV-Licht) nicht ausgesetzt war?
  • Die Heizleistung des Aufbaus war ausreichend; Bis auf die Gefahr des Einfrierens der Frischwasserleitung war Wintercamping, insbesondere freies Stehen (mit Einschränkungen) möglich;
  • An den Möbeln war auch nach 10 Jahren kein Klappern festzustellen. Sämtliche Aufsteller und Scharniere waren nach diesem Zeitpunkt noch einwandfrei. Es gab kaum Gebrauchsspuren.
  • Das Innen- und Außendesign war u.E. auch nach 10 Jahren noch nicht „absolut veraltet“.
  • Mit der gewählten Einteilung des Fahrzeuges war ich auch noch nach 10 Jahren und zwischenzeitlichem Familienzuwachs auf insgesamt 4 Personen zufrieden; Neues Fahrzeug hat letztlich gleiche Einteilung, nur alles ein bisschen größer und mehr Stauraum! Diese Einteilung bietet ein unvergleichbares großes Raumgefühl.  4 Personen finden bequem Platz zum Relaxen und Ausruhen. Stauraum ist, -wenn es nicht gerade große, unförmige oder sperrige Utensilien sind- (z.B. Generator, Modellflieger u.ä.), mehr als ausreichend vorhanden. Die Surfbretter müssen ohnehin aufs Dach.  Was hilft mir eine im Fahrzeugheck integrierte Garage, wenn die Familie bei schlechtem Wetter oder im Winter im Wohnraum eng an einer 4'er-Dinette verweilen muss? Zudem beobachte ich immer wieder, dass Fahrräder (trotz der Werbung der Hersteller) nicht in der integrierten Garage, sondern auf dem Heckfahrradträger mitgeführt werden; Warum wohl? >>>Weil es auch zeitraubend und umständlich ist, mehr als 2 Fahrräder in der Heckgarage zu verstauen. Außerdem kann die Garage dann für sonstiges Gepäck nur noch eingeschränkt genutzt werden. Nicht zu vergessen, dass die Fahrzeuge mit Heckgarage ohnehin gerne auf der Hinterachse überladen werden.   
  • Bei meiner Körpergröße von gut 1,90 mtr. ist es schwer ein Fahrzeug zu finden, das noch genügend Platz beim Autofahren lässt; Da Hymer im Gegensatz zu (fast??) allen anderen Herstellern die Längsbank hinter dem Fahrersitz (also nicht hinter dem Beifahrersitz!!!) baut, ist es möglich, die Lehne des Fahrersitzes so zu neigen, dass bequemes und ermüdungsfreies Fahren jederzeit möglich ist. Diverse Fahrzeuge mit 4'er-Dinette auf der Fahrerseite (linken Fahrzeugseite) sind daher von vorne herein ausgeschieden. Bei diesen Fahrzeugen hätte ich eine absolute verkrampfte Sitzposition einnehmen müssen, längeres entspanntes Fahren wäre da nicht mehr möglich gewesen!

Was überzeugte mich am Fiat Ducato, Typ 230 mit 116PS?

  • Äußerst sparsamer Dieselverbrauch. Habe das Fahrzeug bis zum Verkauf ca. 90000km gefahren, dabei Durchschnittsverbrauch von nur 10,4 Liter pro 100 Km; Allerdings bin ich kein Raser! Knappe 100 Stundenkilometer auf der Autobahn sind mir genug!
  • Optimaler (mittlerer) Radstand und relativ kleiner Wendekreis; Wenden und Rangieren in engen Straßen und Gassen kein Problem!
  • Kein nennenswerter Ölverbrauch, absolut gutes thermisches Verhalten bei Hitze.
  • Bis auf notwendige Reparatur der Nadellager -Vorderradaufhängung- (ca. 200,-Euro Kosten) keine außergewöhnlichen Reparaturen. Fahrzeug wurde nur ca. alle 40000km in die Werkstatt für „Kleinstkundendienst“ (Getriebeöl, Ventile, Kupplungsspiel, Bremsflüssigkeit) gebracht. Öl/Ölfilterwechsel , Luftfilterwechsel, Dieselfilterwechsel wurde jährlich von mir selbst durchgeführt. Batterie wurde nach 6 Jahren, Zahnriemen wurde bei 80000KM gewechselt. Bremsbeläge und Bremsscheiben waren bei 90000KM noch bei ca. 80% des technischen Neuwerts. Auspuffanlage war noch Original und ohne erkennbare Korrosionsschäden. Kompletter Satz Reifen ("Michelin Camping XC") wurde -sicherheitshalber- bei ca. 80000 km erneuert, ersetzte Reifen hatten aber noch ca. 3 mm Restprofil!
  • Keinerlei Rostprobleme (habe allerdings unmittelbar nach Kauf des Fahrzeuges den kompletten Unterboden und alle tragenden Teile mit Wachs eingesprüht); Ansonsten erfolgte nach jedem Urlaub und auch nach Salzeinwirkung eine komplette Wagenwäsche.
  • Zu keiner Zeit Probleme mit dem TÜV!

 

Wiederverkauf nach 10 Jahren:

Irgendwann kommt die Zeit der Trennung! Die Familie wurde größer. Zwischenzeitlich verbringen wir den Urlaub mit 2 Kindern und die Platzansprüche wuchsen. Es war Zeit, sich nach einem größeren Fahrzeug umzusehen.

Im Frühjahr 2005 war es soweit.

Letztlich bestimmte der Geldbeutel und die Größe der Garage das neue Fahrzeug. Mein eigentliches Wunschfahrzeug, ein „Wochner fact five“ war gebraucht nicht zu bekommen.

Über Internet hatte ich dann den von mir schon lange alternativ angepeilten HC 640 starline zu einem halbwegs bezahlbarem Preis beim Hymerhändler entdeckt. Letztlich hat dieses Fahrzeug die gleiche Einteilung wie mein "alter" Camp544ér, jedoch alles größer und  komfortabler; Und vor allem ein Basisfahrzeug (Sprinter) mit dem lang ersehnten Heckantrieb und geradezu verschwenderischer Motorkraft.

Meinen HC 544 verkaufte ich –schweren Herzens- ebenfalls über Internet an Privat. Der Käufer kam, sah und kaufte –ohne Probefahrt- und war und ist offensichtlich mit diesem Fahrzeug zufrieden. Mit dem erzielten Wiederverkaufspreis war ich –gemessen an meinem Erstehungspreis- mehr als zufrieden.

Ausschau:

Wenn mein jetziger HC640 starline genauso zuverlässig ist wie das letzte WOMO und schließlich irgend wann auch einen guten Wiederverkaufspreis erzielt, kann und werde ich auch kleine Qualitätsmängel verzeihen.

 

Nun habe ich im Frühjahr 2010 mein jetziges Fahrzeug 5 Jahre!

 

Fazit: Kein Fehlkauf, ich bin zufrieden. Dennoch trug zu  dieser Zufriedenheit hauptsächlich die individuelle Anpassung des Fahrzeugs (vgl. link Umbauten/Verbesserungen) auf meine Bedürfnisse bzw. die Interessen der Familie bei.  Insgesamt ist das Fahrzeug qualitativ besser und wesentlich komfortabler als mein letztes WOMO!

 

Im Rahmen der Garantie wurden nachgebessert bzw. erneuert:

  • Verdunklungsrollos bei 5 Fenstern  und im Dachfenster (hatten winzige Löcher)
  • Neue Eingangstüre, da an inneret Kunststoffverkleidung an zwei Stellen Risse
  • neuer Kurbeldachfensterrahmen innen, da Risse im Kunststoff
  • Kühlschrankholzverkleidung ausgetauscht, da verzogen
  • Küchenfenster hinten undicht, Dichtstreifen war nicht sauber eingelegt

Ansonsten kleinere Reparaturen, die kostengünstig selbst bewältigt werden konnten.

 

Das Basisfahrzeug verlangte hinten einen neuen Stoßdämpfer (-ölig- leider außerhalb Garantie) sowie eine neue Starterbatterie (Händlergarantie). Außerdem wurden am Basisfahrzeug im Rahmen der Garantie sämtliche Injektoren gewechselt, da der Motor nicht sauber lief.

Das Fahrzeug wird zwischenzeitlich bei voller Zuladung (incl. 3 Sufboards und sonstiges Surfzubehör auf Dach) mit ca. knapp 11 Liter Diesel auf 100 KM bewegt.

 

Bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Kinder nicht mehr mitfahren oder mitfahren wollen, werden wir das Fahrzeug in jedem Fall behalten; Und das kann durchaus noch 5 -6  Jahre und vielleicht auch länger der Fall sein!

Andererseits wäre das jetzige Fahrzeug auch ein ideales "2-Personenmobil", das sich bei dieser Konstellation auch problemlos mit 3,5 to GG fahren lassen würde. Dies würde für eine (noch) längere "Freundschaft" mit diesem Fahrzeug sprechen..................

 

Ich hoffe auf unfall- und pannenfreie Fahrt.

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